06.03.2025

Same Same but Different

Der Mensch im Mittelpunkt – mit und trotz KI, VR & Co.

Sünne Eichler, LEARNTEC Kongresskomitee, zu aktuellen Entwicklungen in der Branche:

Es vergeht kein Tag, an dem man nicht ein neues KI-Tool kennenlernt, neue Möglichkeiten in VR vorgestellt werden oder über aktuelle Entwicklungen in LMS und LXP diskutiert werden. Es ist gerade eine sehr spannende Zeit und es macht Spaß, die vielen neuen Möglichkeiten auszuprobieren und in Lernsettings einzusetzen.

KI wirkt disruptiv und bietet uns Chancen, nicht nur effizienter Content zu erstellen, sondern es wirkt tiefer in die Lern-Strategien hinein. Im Rahmen des LEARNTEC-Kongresses machen wir schon seit längerem klar, dass Lernen und Arbeiten zusammenwächst. Wir müssen das Lernangebot an den Arbeitsplatz bringen, damit unsere Lernenden on Demand auf Lerninhalte zugreifen können. Lernangebote können im Inhalt und in der bevorzugten Lernform auf unsere Lernenden zugeschnitten werden.

Zu digitalen Lernkonzepten gehören – na klar – digitale Technologien. Auf der Messefläche der LEARNTEC findet man unzählige innovative und pragmatische Lösungen dazu. Man spürt förmlich die Innovationsbegeisterung, die durch die neuen Möglichkeiten von KI & Co Einzug halten. Im Kongress widmen wir uns daher natürlich auch den Themen wie KI in Learning & Development, Live Prompting und Gamification und Large Language Models. KI hält Einzug in alle Bereiche des modernen Lernens. Das ändert aber nichts daran, dass wir es mit lernenden MENSCHEN zu tun haben.

Technik hin oder her – wir müssen die Menschen mitnehmen. Daher ist der Wandel der Lernkultur und die Bedeutung von zielgerichtetem Changemanagement ein wichtiger Teil, dass digitales Lernen mehr Akzeptanz bekommt. Das gilt auch für den Einsatz neuer Möglichkeiten wie KI und VR. Wir müssen uns mit der strategischen Ausrichtung unserer Lernangebote auseinandersetzen. Nur wenn wir es schaffen, dass sich unsere Lernangebote und Lernsettings konsequent an den strategischen Fragen der Organisation ausrichten, erhalten wir die Unterstützung aller Stakeholder – vom Management bis zu den Lernenden. Unsere Learning Design muss sich an den Bedürfnissen der Lernenden orientieren und nachhaltige Lernerlebnisse schaffen – also Begeisterung und Motivation.

Learning Design bedeutet, Lernpfade so zu entwickeln, dass Lernenden genau den Inhalt bekommen, den sie für ihre Tätigkeit benötigen. Und zwar möglichst nicht nach der „one fits all“-Methode, sondern nach dem „Mass Customization“-Prinzip. Dazu gehört, den richtigen Content in der richtigen Zeit und am richtigen Ort bereit zu stellen. Es braucht eine sinnvolle Kombination von Lernformen, die den jeweils aktuellen Notwendigkeiten entspricht. New Learning, Smart Learning und Agile Learning sind in diesem Kontext wichtige Ansätze.

Beim Stichwort Learning Design schließt sich auch der Kreis zwischen Mensch und Technologie. Ein Lernbegleiter kann eine physische Person sein, die Lernenden hilft, eigene Lernziele zu entwickeln. Gleichzeitig kann ich aber auch einen digitalen Lernbegleiter in Form eines Chatbots zur Verfügung stellen, der individuelle Fragen beantwortet und mit Adaptive Learning auch individuelle Lernpfade ermöglicht. Es kommt hier auch die Bedeutung von Content Curation ins Spiel: wir müssen die Inhalte z.B. nach der Seek-Sense-Share-Methode so kuratieren, dass die Lernenden auch die Inhalte finden, die sie gerade brauchen. Da liegt durchaus eine Herausforderung im Einsatz von KI: Je schneller wir Content erstellen können, desto mehr „fluten“ wir womöglich unsere Lernplattformen mit Content.

Das ist das spannende an modernen Lernkonzepten – seien sie nach dem New- oder Smart-Learning-Ansatz, ganz pragmatisch und strategisch ausgerichtet – wir brauchen die persönliche und die digitale Komponente! Nur so können wir erfolgreiche Lernerlebnisse schaffen und echten Nutzen bei Lernenden und Organisationen stiften. Denn das muss unser Ziel sein!